Paare – Wieder Vertrauen lernen

Vertrauen ist eine der wichtigsten, wenn nicht sogar die wichtigste Vorraussetzung für eine erfolgreiche und lang anhaltende Beziehung. Es bedeutet, fest von der Verlässlichkeit bzw. Zuverlässigkeit seines Partners überzeugt zu sein. So lange es dauert, Vertrauen aufzubauen, so schnell kann es aber auch wieder zerstört werden, z.B. durch Untreue. Solch ein Vertrauensmissbrauch muss jedoch nicht automatisch das Ende der Beziehung bedeuten.

Wenn beide Partner gewillt sind, die Beziehung nicht aufzugeben und daran zu arbeiten, ist es möglich, einen Vertrauensbruch, so groß er auch seien mag, zu überwinden. Als erstes sollte man sich bemühen, die Ursache für den Vertrauensmissbrauch zu ermitteln. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Unter Anderem:

  1. Es kann sein, dass in bestimmten Bereichen der Beziehung ein Ungleichgewicht vorliegt und der Partner sich dem anderen unterlegen fühlt. Eine ungleiche Machtverteilung kann z.B. finanzieller Natur sein. Er versucht dann, sich die fehlende Anerkennung von außen zu holen.
  2. Genauso kann es sein, wenn es der Beziehung an Respekt und Akzeptanz fehlt.
  3. Ein Ungleichgewicht kann aber auch auf der Ebene von Nähe, bzw. Distanz vorkommen. Wenn man zu viel Nähe hat, fühlt man sich eingeengt und versucht, mehr Freiheit und Selbstständigkeit zu gewinnen, was oft durch eine Affäre erzielt wird.
  4. Wenn es in der Partnerschaft aber an Nähe und Zärtlichkeit mangelt, sucht man diese ebenfalls bei jemand Außenstehendem.
  5. Der klassische Grund, ein unbefriedigendes Sexleben, sollte natürlich auch nicht außer Acht gelassen werden.
  6. Ein weiterer Grund könnte sein, dass der Partner dem Anderen ältere Kränkungen, wie einen Seitensprung oder eine große Lüge, nicht verzeihen konnte und daher dazu neigt, den Partner zu hintergehen.
  7. Darüber hinaus kann es auch Gründe haben, die eher weniger mit der Beziehung selbst zu tun haben. Oft sind schwierige bzw. neue, unbekannte Lebensphasen problematisch, z.B. die Geburt eines Kindes oder der Kauf eines Hauses. Sie können Stress und Druck auf den Partner ausüben und ihn streitsüchtiger oder unzufriedener machen.
  8. Eine weitere Möglichkeit liegt tiefer in der Psyche verborgen: ein Partner könnte versuchen, bestimmte Verhaltensmuster, die er in der Kindheit erlebte, z.B. in der Ehe der Eltern, auf seine eigene Beziehung zu übertragen.

Wenn man den Grund des Vertrauensbruchs gefunden hat, so kann man daran arbeiten, diesen zu überwinden bzw. zu beseitigen, vorausgesetzt, dass beide Partner motiviert sind. Denn auch dabei wirken beide mit. Derjenige, der den Vertrauensbruch beging, muss Bereitschaft zeigen, sich damit auseinanderzusetzen und offen darüber zu reden, sowie alle Fragen des Partners zu beantworten und ihm das Verzeihen zu erleichtern, indem man sich an Versprechen hält.

Der, dessen Vertrauen missbraucht wurde, muss den Willen haben, darüber hinwegkommen zu wollen und dem Partner zu verzeihen, was ein bewusster Prozess ist. Zum Verzeihen gehören mehrere Schritte:

  • Man sollte den Anderen nicht kontrollieren und ständig hinterfragen, sondern versuchen, ihm zu glauben.
  • Dann sollte man überlegen, was man selber dazu beigetragen hat, dass der Partner das Vertrauen missbraucht hat und sich in ihn einfühlen, sich also fragen, was ihn dazu führte.
  • Wenn das geschafft ist, muss man probieren, loszulassen. Der Vertrauensbruch sollte dem Partner nicht mehr zum Vorwurf gemacht werden, was sehr schwer sein kann, weswegen man sich aktiv dazu entscheiden sollte, das Geschehene hinter sich zu lassen.
  • Man sollte sich selber dazu verpflichten, den Partner in Zukunft nicht deswegen zu beschuldigen, auch wenn es sehr wahrscheinlich ist, dass das Thema noch einmal zur Sprache kommt. Man sollte aber trotzdem versuchen sich nicht wieder in der Erinnerung zu verfangen sondern nach vorne schauen, um der Beziehung damit nicht weiter zu schaden.

Wenn das Verzeihen gelungen ist, kann man daran arbeiten, das Vertrauen wieder aufzubauen.

Dafür müssen drei Vorraussetzungen erfüllt werden:

  1. Der Partner ist verlässlich. Er hält immer was er verspricht und steht dem anderen zur Seite, auch in schweren Zeiten.
  2. Man glaubt an den Partner. Man kann darauf vertrauen, dass die Liebe anhalten wird und muss sich nicht um die Zukunft sorgen.
  3. Der Partner ist berechenbar. Wenn seine Handlungen vorhersehbar sind, gibt es keinen Grund, ihm zu misstrauen. Natürlich sollten die Handlungen in irgendeiner Weise positiv sein. Wenn man weiß, dass er bei Streit schnell aggressiv wird, ist das natürlich nicht vertrauenerweckend.

Wenn die Bedingungen erfüllt werden, kann das Vertrauen wieder aufgebaut werden. Das ist natürlich kein einfacher oder schneller Prozess aber auf jeden Fall möglich. Falls Sie beide gewillt sind und trotzdem große Schwierigkeiten haben, könnte ein Paartherapeut Sie dabei unterstützen.

Sollten Sie eine Paartherapie durchführen wollen, können Sie sich gern mit der Praxis für Coaching, Beratung und Psychotherapie in Verbindung setzen. Gerne können wir ein Termin zum Kennenlernen vereinbaren.

Die Leistungen werden für die Ortschaften Königs Wusterhausen, Mittenwalde, Zeesen, Zernsdorf, Neue Mühle, Bestensee, Wildau, Eichwalde, Schulzendorf, Erkner, Waltersdorf, Niederlehme, Kiekebusch, Gosen-Neu Zittau, Wernsdorf, Rangsdorf, Heidesee, Friedersdorf, Blankenfelde-Mahlow, Großziethen, Spreenhagen und Berlin Grünau, Berlin Schönefeld, Berlin Bohnsdorf, Berlin Altglienicke, Berlin Adlershof, Berlin Köpenick und Berlin Müggelheim, also den umliegenden Gemeinden und Ortschaften angeboten.

Informationen über die Konditionen, Abrechnungsmodalitäten und Finanzierung der Praxisleistungen finden Sie hier.

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